Wir sind mit zwei Maschinen gestartet, Team A mit der OEDAL am Samstag, 12. Sept. und Team B mit der DEKGL am Sonntag, 13.Sept. Es gab Stauwetter an der Alpensüdseite und Föhn. Wir sind deshalb Richtung Südost geflogen. Mit Sauerstoff im Gepäck konnten wir somit auf 15.000 Fuß steigen und dem Wetter ausweichen. Es hat wegen dem Föhn sehr lange gedauert bis wir auf Reisehöhe waren, gefühlt eine Stunde. Es ging mit starkem Seitenwind nördlich an Innsbruck vorbei, dann über den Nationalpark Hohe Tauern Richtung Villach. Leichte Rechtskurve, dann westlich an Triest vorbei, 20 Minuten vor ETA „Standing By For Descent“. Die Insel Krk passierten wir im Westen.
Fahrwerk raus – das funktioniert bei der Mooney auch ideal als Bremsklappen. Nach zirka 2 1/4 Stunden sind wir dann auf Losinj Island gelandet, eine Insel etwas südlich von Pula. Der Platz hat eine schöne lange Asphalt Landebahn, direkt am Wasser. 23°C. Zufällig war auch die D-ELTK auch vor Ort, jedoch nur für eine Tag. Unsere OEDAL Team mit Oskar Fischer und Detlev Köster war am Vortag nach Pula geflogen und einige Stunden vor uns auch auf Losinj gelandet. Sie hatten bereits ein schönes Hotel gefunden, direkt an der Küste. Inklusive ein 50 Meter Pool, das gibt es nicht oft, da habe ich mich als Vielschwimmer sehr gefreut.
Am Abend haben wir im schönen kleinen Hafen von Veli Losinj Fisch gegessen, der Wein war allerdings nicht so besonders. Dazu später mehr. Im Hafen lag ein auch kleines U Boot für Touristentouren.
Am nächsten Tag, Mo, 14. Sept. haben wir Fahrräder gemietet und eine ausgedehnte Küstentour gemacht, die in einer Klettertour endete. Ab einem gewissen Alter braucht man bekanntlich keine Karte mehr, und so sind wir dann orientierungslos im Dschungel von Losinj gelandet. Nur ein plötzlich aufgetauchter, völlig unbekleideter Mann am FKK Strand konnte uns dann Hinweise geben. Diese führten dann durch Dickicht und Geröll auf den gefühlt höchsten Berg von Losinj, ich würde sogar sagen von Kroatien. Auf dem Gipfel angekommen, fanden wir dann neben einer Müllhalde wieder eine befahrbare Straße, die uns zurück zu unserem Hotel führte. – An diese Stelle möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass wir auch Fahrräder dabei hatten.
Den vom Klettern völlig erschöpften Dieter mussten wir, sozusagen als Kollateralschaden, bei besagter Müllhalde zurücklassen. Im Hotel angekommen konnten wir dann zusammenfassen: diese Insel ist wunderschön, schöne Küstenradwege, tolle Vegetation und sehr zu empfehlen. Und hier im Hotel gab es dann einen schönen, lokalen Weißwein, den wir dann ausführlich getestet haben. Dabei konnten wir beobachten wie eine riesige Gruppe von Delfinen an der Küste vorbeizog. Abends haben wir dann noch eine Gruppe Segler aus Deutschland getroffen, die interessanterweise auch Piloten waren. Ein Segel & Flugverein, nicht zu verwechseln mit Segelfliegen. Ach ja, und irgendwann ist Dieter dann auch wieder aufgetaucht. Wie bei der Haribo Werbung mit Bully Herbig, wo ist eigentlich Ray?
Team A hat viel Ausflugserfahrung und somit klare Strukturen entwickelt, was die Organisation solcher Ausflüge betrifft. Es gibt einen ZweitagesRhythmus. Jeden zweiten Tag wird geflogen und am Ruhetag erfolgt die Ortserkundung bzw. der kulturelle Teil. Am Dienstag, 15. Sept. ging es deshalb mit dem Flieger weiter. Die Zielauswahl bestimmt die Wetterkarte, wo ein „H“ steht (Hochdruckgebiet) ist das Ziel. Flugtag bedeutet 08.00 Frühstück, 11.00 Uhr Abflug mit Ziel Insel Brac. Flugzeit etwa eine Stunde, wäre da nicht der starke Gegenwind. Die VFR Strecke lt. Karte, einfacher geht es wirklich nicht. Die Landebahn liegt auf einem Hochplateau von zirka 1800 Fuß. Damit es nicht zu einfach wird, lag die Wolkenuntergrenze nicht viel höher. Wir mussten uns also schon einen Weg suchen.
25°C. Nach der Landung ging es mit dem Taxi in die wunderschöne Hafenstadt Bol. Was auffällt, keine „Hotelbunker“, großartig! Oskar hat für uns ein wunderschönes Hotel, ein altes Kloster, direkt am Strand gebucht. Am Folgetag ist wie bereits vermerkt Erkundung angesagt. Hafen und Strand – wunderschön. Sandstrände gibt es übrigens nicht, nur Kies. Dafür aber kristallklares und angenehm temperiertes Wasser, ein Traum!
Nächster Tag Flugtag, Do, 16.Sept. 11.00 Uhr Abflug. Ziel Korsika, Flughafen Figari im Süden der Insel. Team A mit einer Zwischenlandung in Rom. Team B mit der Mooney Direktflug. Mistral: starker Gegenwind, bis zu 35 Knoten in 2000 Fuß! Das maximale Speichervolumen der Pilotenblasen wurde also mal wieder unter Beweis gestellt. Der Flug verlief ziemlich direkt von Bol Richtung Pescara (Italien) und führte dann in einer Höhe von 8000 Fuß durch die ziemlich hohen Berge nördlich an Rom vorbei. Dann wieder über Wasser Richtung Korsika. Wegen einem Marine Sperrgebiet mussten wir über Wasser einen ziemlich große Umweg machen, Richtung Olbia (Sardinien). Dann nördlich an Bonifacio vorbei, Downwind Figari, Landung bei starkem Wind, ziemlich turbulent. 30°C. Auto mieten per Internet (100€! günstiger als Vorort) und warten auf Team A.
Hotel gesucht und gefunden in Porto Vecchio. In dieser Jahreszeit ist übrigens noch viel los auf Korsika, reservieren ist also sinnvoll.
Am nächsten Tag, Fr 17. Sept. Sie raten es schon, Erkundung. Und zwar Bonifacio. Eine wunderschöne alte Stadt, hoch über dem Meer gelegen, auf einer Art Kreidefelsen. Am Horizont Sardinien. Anschließend waren wir noch Schwimmen am Sandstrand einer traumhaften Bucht. Flugvorbereitung für den Folgetag: über das Mittelmeer, entlang der Südfranzösischen Küste bis Montpellier, durch das Rhônetal. Auch in Frankreich gibt es wunderschöne VFR Küstenrouten in der Karte, diese führen direkt an Nizza, Cannes, Toulon und Marseille vorbei.
Sa, 18. Sept. Start 11:00 Uhr. Flug über Wasser ist immer spannend und die auftauchende Küste willkommen. Bei Toulon haben wir noch ein U-Boot gesichtet. Landung in Montpellier. 23°C. Hier gibt es günstigen Sprit, die Landegebühren sind auch moderat. Wir waren sehr überrascht, dass die OE-DAL deutlich mehr Sprit verbraucht hat als die DEKGL. 115 statt 100 Liter! Gleiche Strecke, gleiche Höhe, die Mooney war aber deutlich schneller, 2 1/2 Stunde statt >3.
In Montpellier konnten wir nur einen Tag bleiben, das brachte unseren Rhythmus natürlich schon ein wenig durcheinander, aber was soll`s.
So, 19.Sept., von Montpellier durch das Rhônetal nach Leutkirch mit Zwischenlandung in Annecy. Die bewährte Strecke verbindet das Allgäu und das Mittelmeer mit Strecken auf niedriger Flughöhe. Auch hier gibt es wieder schöne VFR Strecken die in der Karte eingezeichnet sind. Die Wolken waren ziemlich tief, aber wir konnten noch tiefer. Der Mistral war da, aber mit 30 Knoten gerade noch erträglich. Einkehren in Annecy macht Sinn, also sind wir dort auf der wunderschönen Bahn gelandet. 23°C, die Sonne scheint, ein herrliches Städtchen, nah am Montblanc Massiv. Einfach toll! Dann die letzte Strecke an Lausanne vorbei, Bern, Zürich, Bodensee und schon sind wir da. 16°C im Allgäu – Mann ist es schon kalt hier ;-). Aber auch sehr schön. Flugzeug waschen und ab nach Hause. Wieder ein toller Ausflug! Wir freuen uns schon wieder auf den nächsten Ausflug.
Tim Slomp